Um 11 Uhr holte uns das Taxi am Hostel ab und fuhr uns zu einem anderen Hostel in Boquete, wo wir unsere Mitstreiter bei der Nachtwanderung auf den Vulkan kennenlernten. Robin und Dorian aus Frankreich, Anna und Sarah aus den USA und Teresa und Charlotte aus Deutschland, die ich ja schon in Madrid am Flughafen kennengelernt habe. In Panama trifft man echt immer die gleichen Leute wieder. Ein kleiner Bus fuhr uns zum Anfang des Vulkans, wo wir mit Taschenlampe ausgerüstet den Aufstieg auf den Vulkan begannen. Greg hatte uns noch professionelle Stirnlampen mit auf den Weg gegeben mit denen wir besser bedient waren, als den Stablampen. Schon am Anfang ging es sehr steil bergauf wie eigentlich den kompletten Weg zur Spitze. Die zwei Amerikanerinnen rannten gleich voraus, obwohl sie Sandalen und Stoffbeutel trugen. Der Rezeptionist im Hostel hatte uns aber ausdrücklich gesagt, dass wir bis Sonnenaufgang über 6h Zeit haben und deswegen langsam machen sollten, was Anne und ich nur zu gern beherzigten. Im Dunkeln irgendwelche Pfade steil bergauf durch den Dschungel zu gehen ist wirklich anstrengend. Wäre ich allein gewesen, hätte mich das ganze Knacken und Rascheln wahrscheinlich verrückt gemacht. Wir schwitzten sehr und vorallem den Amis wurde das zum Verhängnis, da sie immer wieder auf uns andere warteten und durch die zunehmende Kälte sehr froren. Selber Schuld wenn man so rennt. Kurz vor dem Gipfel trafen wir auf einen kleinen Shelter, wo uns empfohle wurde zu warten, bis es ein bisschen hell wurde, da man das letzte Stück klettern musste. Dprt trafen wir auf eine Vierergruppe, die schon ein kleines Lagerfeuer gemacht hatten, an das wir uns dankbar setzten. Hier oben hatte es um die 0 Grad und keiner von uns war mit Wintersachen ausgestattet. Warum auch, wenn man nach Panama fliegt. Da wir komplett durchnässt waren vom Schweiss froren wir noch mehr und waren froh, als es endlich anfing hell zu werden und wir weiter gehen konnten.
Das letzte Stück war wirklich nochmal anstrengend und die Felsen auf die man klettern musste, hatten natürlich keinerlei Sicherung. Echt schwindelerregend wenn direkt daneben es sehr tief runtergeht. Der Wind nahm an der Spitze auch zu aber egal: Wir hatten es geschafft: Auf 3400m mit 1700 geschafften Höhenmetern nach 6h purem nach oben steigen und einer Kälte, wie bei uns im Winter. Ein klasse Gefühl! Und der Ausblick ist gigantisch. Man sieht den Pazifik und den Atlantik und Costa Rica und hat dazu noch einen super Sonnenaufgang. Ich freu nich echt wenn ich alle Bilder hab und die hier hochladen kann. Traumhafte Landschaften!
Nach einem fleissigen Fotoshooting an der Spitze kletterten wir wieder ein Stück runter, um zu frühstücken und wenigstens den Wind loszuwerden. Wir tauschten gerne mit allen Schokoriegel, Eier, Maisfladen und anderes. Dann machten wir uns an den Abstieg, der nochmal anstrengender als der Aufstieg war bzw. schmerzhafter. Die Knie taten einem irgendwann so sehr weh! Wir erkannten den Weg gar nicht, da wir ja im Dunkeln hochgelaufen sind und dachten fälschlicherweise es würde schnell gehen, dauerte aber letztendlich auch 4h. Endlich unten angekommen quetschten wir uns zu 6. in ein Taxi und wollten nur noch schnell ins Hostel. Hier angekommen waren wir aber immer noch nicht müde. So komisch. Wir chillten uns vor den Fernseher, schauten Netflix und assen zwischendurch immer wieder was. Erst wieder gegen Abend kam die Müdigkeit und wir konnten auch kaum noch laufen, vorallem keine Treppen steigen. Die Knie taten so sehr weh! In dieser Nacht schliefen wir so tief und fest wie lange nicht mehr. Die Erschöpfung hatte uns doch noch eingeholt.
Ich würde auch wieder auf dem Vulkan steigen. Es war es so sehr wert was man oben geboten bekommen hat. Aber vlt warte ich bis zum nächsten Aufstieg noch ein zwei Jahre. ;) Meine Knie werden es mir danken.
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